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Hydraulischer Abgleich für die Wärmepumpe: Das solltest du wissen

Du planst den Umstieg auf eine Wärmepumpe oder hast sie vielleicht schon eingebaut. In den Unterlagen vom Heizungsbauer taucht ein Punkt auf, der schnell untergeht: hydraulischer Abgleich. Klingt technisch und das ist es auch. Aber vor allem ist er entscheidend für das, was du von deiner Wärmepumpe erwartest: geringe Betriebskosten, leiser Lauf und zuverlässig warme Räume.

Wer sich online informiert, stößt schnell auf gegensätzliche Aussagen. Mal ist der Abgleich verpflichtend, mal angeblich unnötig. Und oft heißt es, bei Fußbodenheizungen sei er gar nicht möglich. Klar, dass dabei Unsicherheit entsteht.

Der Blick auf die Realität zeigt: Ohne einen funktionierenden hydraulischen Abgleich kann eine Wärmepumpe nicht maximal effizient arbeiten. Die besten Wärmepumpe-Einstellungen nützen dir nichts, wenn das Heizwasser im Kreis läuft, aber nicht dort ankommt, wo es gebraucht wird. 

Gerade bei niedrigen Vorlauftemperaturen, wie sie bei modernen Wärmepumpen üblich sind, ist der hydraulische Abgleich entscheidend. Nur wenn die Wassermengen richtig und gleichmäßig verteilt sind, arbeitet das System effizient.

Fehlt diese Feinjustierung, arbeitet die Wärmepumpe mit erhöhtem Aufwand, schaltet häufiger ein und aus, verbraucht dadurch mehr Strom und geht schneller kaputt. Gleichzeitig bleiben entfernte Räume oft unterversorgt. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kostet auf Dauer bares Geld.

Voreinstellbares Heizkörperventil aus Kunststoff
2. Voreinstellbares Heizkörperventil (Foto: Carsten Herbert)

In diesem Artikel erfährst du, warum der hydraulische Abgleich für Wärmepumpen so wichtig ist, wie er funktioniert und was du konkret dafür tun kannst.

Gleichmäßig warm im ganzen Haus – darum geht es beim hydraulischen Abgleich

Drehst du ein Heizungsthermostat hoch, erwartest du, dass es warm wird. Und zwar genau dort, wo du es willst. Doch das klappt nur überall in jedem Raum, wenn das Heizsystem im Hintergrund sauber eingestellt ist. Genau darum geht es beim hydraulischen Abgleich.

Das Prinzip dahinter ist einfach: Heizkörper oder Fußbodenheizung sollen genau die Wassermenge bekommen, die sie brauchen – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Ohne diese Abstimmung nimmt das Heizwasser immer den Weg des geringsten Widerstands und das sind zunächst mal die Heizkörper, welche dem Heizraum am nächsten sind. Entfernte Räume bekommen dagegen weniger Heizwasser und damit auch weniger Wärme ab. 

Damit es in den entfernten Räumen trotzdem ausreichend warm wird, wird häufig die Vorlauftemperatur hochgedreht. Eine höhere Vorlauftemperatur bedeutet aber auch, dass die Wärmepumpe höhere Temperaturen bereitstellen muss, was deren Effizienz verringert. Das macht sich direkt auf der Stromrechnung bemerkbar. 

Gleichzeitig kommen von den anderen Heizkörpern relativ hohe Temperaturen zurück, wodurch die Wärmepumpe häufiger taktet. Das erhöht die Beanspruchung der Wärmepumpe und senkt deren Lebensdauer.

Ein korrekt durchgeführter hydraulischer Abgleich der Heizung verhindert all das. Die Anlage arbeitet gleichmäßig mit niedrigen Temperaturen. Jeder Raum wird dennoch zuverlässig warm, auch bei niedrigen Außentemperaturen. So läuft das System nicht nur effizienter, sondern auch spürbar ruhiger.

Deshalb gilt: Das Heizsystem hydraulisch abgleichen, um die Wärmepumpe effizient zu betreiben. Das ist kein optionaler Feinschliff, sondern ein zentraler Baustein für die Effizienz der Wärmepumpe und den Komfort der Bewohner.

Demontiertes Heizungsthermostat mit Zange
3. Demontiertes Heizungsthermostat – darunter befindet sich das einstellbare Ventil (Foto: Carsten Herbert)

Ist ein hydraulischer Abgleich bei Wärmepumpen Pflicht?

Pflicht ist der hydraulische Abgleich schon seit mehr als 50 Jahren. Dennoch wurde er in der Vergangenheit nur selten gemacht. Dabei ist die einfachste Variante des hydraulischen Abgleichs so einfach, dass du sie sogar ohne Fachbetrieb einfach selbst machen kannst. 

Für eine bestehende Anlage reicht es im Prinzip aus, die Ventile per Daumenwert einzustellen. Das funktioniert über voreinstellbare Heizungsventile, welche sich unter den Thermostaten verbergen. Diese findest du, wenn du die Thermostatknöpfe abschraubst. 

Die voreinstellbaren Heizungsventile haben meist Einstellwerte von 1 bis 6 oder 1 bis 9. Je höher der Wert ist, desto größer ist der mögliche Durchfluss. Ein guter Daumenwert ist dabei, die drei Heizkörper, welche den geringsten Abstand zum Heizungsraum haben, auf 3 einzustellen.

Die drei Heizkörper, die am weitesten vom Heizraum entfernt sind, lässt du erst mal auf den Maximalwert eingestellt. Alle restlichen Heizkörperventile stellst du auf einen Wert ungefähr in der Mitte, zwischen 3 und dem Maximalwert. Mit dieser Methode wirst du bereits ohne großen Aufwand ein gutes Ergebnis erzielen können. 

Wenn du es etwas genauer machen willst, dann bietet sich das Verfahren A zum hydraulischen Abgleich an. Das Verfahren A ist zwar schon etwas genauer als die oben genannte Daumenmethode, aber es wird immer noch recht pauschal gearbeitet.

Dabei werden Standardwerte verwendet, je Heizkörper oder Raum. Das spart gegenüber dem sehr genauen Verfahren B viel Aufwand. Mit dieser Methode können Anlagen für einen einwandfreien Betrieb bereits ausreichend genau abgeglichen werden. 

Förderung nur mit Nachweis: Warum das Verfahren B zählt

Wenn du für den Einbau einer Wärmepumpenanlage allerdings eine Förderung vom BAFA beantragen willst, musst du für den hydraulischen Abgleich deiner Anlage einen Nachweis erbringen. Der Abgleich ist also eine zwingende technische Voraussetzung.

Die Förderung gibt es nur, wenn die Anlage abgeglichen ist und der Fachbetrieb den Abgleich formal bestätigt. Hier fordert das BAFA das sogenannte Verfahren B. Dabei muss für jeden Raum zunächst die Heizlast berechnet und die genaue Durchflussmenge bestimmt werden. Aus dieser Berechnung gehen dann die jeweiligen Einstellwerte der Heizungsthermostate hervor. 

Aber auch ohne Förderung lohnt sich der Abgleich. Er reduziert den Energiebedarf, verbessert die Wärmeverteilung und verlängert die Lebensdauer der Anlage. Eine Investition zahlt sich speziell bei Wärmepumpenanlagen über die Jahre aus, durch niedrigere Betriebskosten und mehr Komfort.

Was ein hydraulischer Abgleich kostet, hängt vom Zustand der Anlage ab, aber dazu erfährst du später mehr.

Raumweise Heizlast berechnen: Hier legst du das Fundament!

Bevor du den Durchfluss im Heizsystem einstellst, musst du wissen, wie viel Wärme jeder Raum eigentlich braucht. Genau das liefert die Heizlastberechnung. Sie bildet die Grundlage für den Wärmeabgleich im gesamten Gebäude und ist damit ein unverzichtbarer erster Schritt auf dem Weg zur funktionierenden Wärmepumpenanlage.

Heizlast und Heizleistung werden oft verwechselt. Die Heizlast beschreibt den Wärmebedarf eines Raumes, abhängig vom Dämmstandard, von der Fensterfläche und der Lage im Haus. Die Heizleistung dagegen, ist das, was die Heizkörper an den Raum abgeben oder dein Wärmeerzeuger, also die Wärmepumpe an das Haus abgibt. Damit alle Räume gleichmäßig warm werden, müssen Heizlast und Heizleistung zueinanderpassen, als ungefähr gleich groß sein.

Häufig wird die Heizlast nicht berechnet, sondern nur geschätzt. Doch die Faustregeln zum Schätzen haben zwei große Nachteile

Erstens wird die Heizleistung meist zu großzügig angesetzt. Das führt zu einer überdimensionierten Wärmepumpe. Eine Überdimensionierung ist für eine Wärmepumpe allerdings Gift. Dadurch beginnt sie öfter zu takten, benötigt mehr Strom und läuft Gefahr, schneller kaputtzugehen.

Zweitens wird jeder Raum gleich behandelt, obwohl ein nach Norden gerichtetes Eckzimmer mit zwei Außenwänden ganz andere Anforderungen hat als ein gut geschützter Raum in der Mitte des Hauses. Je genauer die Heizlast ermittelt wird, desto präziser kannst du dein System einstellen. 

Die Heizlastberechnung erfolgt dabei auf Basis der sogenannten Normaußentemperatur. Das ist die tiefste Außentemperatur, welche an deinem Wohnort statistisch zu erwarten ist.

Bei mir in Südhessen liegt dieser Wert zum Beispiel bei minus zehn Grad. In einigen Regionen kann es aber deutlich kälter werden. In Oberwiesenthal im Erzgebirge liegt die Normaußentemperatur sogar bei minus sechzehn Grad. Diese teils deutlichen Unterschiede werden in der raumweisen Heizlastberechnung daher auch berücksichtigt.

Heizkörperthermostat mit Münzen und Taschenrechner
4. Heizlast berechnen und Kosten realistisch einschätzen

Heizlastberechnung mit Augenmaß prüfen

Die Berechnung zeigt dir nicht nur, wie viel Leistung deine Wärmepumpenanlage insgesamt bringen muss, sondern auch, welche Heizkörper geeignet sind und welche gegebenenfalls noch angepasst werden müssen. Wer hier sauber arbeitet, legt das Fundament für eine leise, effiziente und langlebige Anlage.

Tipp: Manchmal liefert sogar die Heizlastberechnung zu hohe Werte für die Heizleistung für die Wärmepumpenleistung. Das kommt daher, das in der Berechnung sehr viele Sicherheitsfaktoren berücksichtigt werden, welche für Wärmepumpen nicht erforderlich sind. 

Das kannst du feststellen, indem du die Heizlast auf Basis des Heizenergieverbrauchs zumindest überprüfst. Wenn die Heizlast auf Basis des Verbrauchs deutlich kleiner ist als die Heizlastberechnung, solltest du die Wärmepumpenleistung entsprechend nach unten korrigieren. Im Wissensportal Wärmepumpe kannst du die Heizlast auf Basis des Heizenergieverbrauchs testen.

Heizlast und Heizflächen prüfen – so funktioniert der nächste Schritt

Wenn die Heizlast für jeden Raum ermittelt wurde, stellt sich die nächste Frage: Reicht die vorhandene Heizfläche aus, um diesen Bedarf zu decken? Oder braucht es neue Heizkörper mit größerer Fläche und höherer Leistung oder gibt es sogar eine andere Lösung?

Ob das verbaute Heizelement ausreicht, hängt von drei Faktoren ab. Relevant sind die Bauart, seine Größe und die erforderliche Vorlauftemperatur. Besonders wichtig ist dabei der letzte Punkt, denn die Wärmepumpe arbeitet am effizientesten bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Wenn ein Heizkörper mit maximal 50 bis 55 Grad auskommt, dann eignet er sich perfekt für den Betrieb mit moderner Heiztechnik, wie der Wärmepumpe.

Im Altbau kann das manchmal eng werden. Alte Gliederheizkörper haben oft zu wenig Fläche und sind auf höhere Temperaturen ausgelegt. In diesen Fällen reicht es manchmal schon aus, einfach einen modernen Heizkörper einzubauen, der bei gleicher Baugröße mehr Leistung abgeben kann.

Manchmal reicht das allein aber nicht. Dann lohnt sich der Blick auf moderne Niedertemperaturheizkörper. Diese Modelle übertragen deutlich mehr Wärme bei geringerer Vorlauftemperatur. Das schaffen sie zum Beispiel durch größere Wärmetauscherflächen im Innern, durch die Verwendung von extrem wärmeleitfähigem Aluminium als Material oder den Einsatz von kleinen Lüftern, den sogenannten Aktivatoren.

Ob sich der Tausch lohnt, hängt auch vom Baujahr ab. In Häusern ab etwa 1995 wurden häufig bereits Plattenheizkörper eingebaut, welche für niedrigere Temperaturen geeignet sind.

Langer Rippenheizkörper unter Fenster im Altbau
5. Rippenheizkörper im Altbau (Foto: Carsten Herbert)

Außerdem ist der Wärmeschutz in diesen Gebäuden oft so gut, dass die vorhandenen Heizkörper mit der neuen Wärmepumpe harmonieren. Und das auch ohne aufwendige Maßnahmen. Trotzdem sollten auch in diesen Häusern alle Heizkörper geprüft werden, denn schon ein einziges zu knapp bemessenes Element führt zu höheren Vorlauftemperaturen und kann so das gesamte System ausbremsen.

Wenn der Heizkörper nicht reicht: Flächenheizung als Alternative

Wenn der Austausch einzelner Heizkörper keine Option ist oder du ohnehin umfassender sanierst, kann auch eine Flächenheizung infrage kommen. Eine Wärmepumpe mit Fußbodenheizung arbeitet besonders effizient, weil die große Fläche mit besonders niedriger Vorlauftemperatur auskommt. Das erhöht die Effizienz und senkt die Betriebskosten.

Der nachträgliche Einbau ist allerdings nur mit hohem Aufwand möglich. Die kostengünstigste Variante eines nachträglichen Einbaus ist über das Einfräsen der Heizrohre in den bestehenden Estrich möglich. Dabei bleibt der Bodenaufbau erhalten und der Eingriff in die Bausubstanz hält sich vergleichsweise in Grenzen.

Wichtig ist in diesem Fall, die vorhandene Dämmung. Liegt unter dem Estrich keine ausreichende Dämmlage, sollte zumindest die Kellerdecke zum unbeheizten Keller nachträglich gedämmt werden. Sonst verschwindet ein nennenswerter Teil der Wärme im Keller und das wäre verschenktes Geld.

Ob Heizkörpertausch oder Fußbodenheizung: Ziel ist es, dass die Heizflächen die notwendige Leistung liefern, ohne dass die Wärmepumpe übermäßig arbeiten muss. Erst wenn das Zusammenspiel aus Heizlast und Heizflächen passt, sind die Grundlagen für eine optimal funktionierende Anlage gelegt.

Dann stimmen nicht nur die Wassermengen, sondern auch das gesamte Zusammenspiel zwischen Heizlast, Vorlauftemperatur und Wärmeabgabe. Ein Pufferspeicher kann dabei helfen, Taktungen zu reduzieren, vor allem in Anlagen mit geringer Wassermenge.

Alter Rippenheizkörper mit Handventil ohne Thermostat
6. Sehr alter Heizkörper – Einstellung über Ventil ohne Thermostat (Foto: Carsten Herbert)

6 häufige Fehler beim hydraulischen Abgleich und wie du sie vermeidest

Ein hydraulischer Abgleich ist kein Hexenwerk, aber er sollte gut vorbereitet sein. Diese sechs Fehler treten in der Praxis besonders häufig auf und lassen sich mit dem richtigen Vorgehen einfach vermeiden:

  1. Schätzung statt Berechnung: Wer auf pauschale Werte zurückgreift, spart an der falschen Stelle. Ohne die raumweise Heizlastberechnung bleibt der Abgleich ungenau. Die Folge: falsche Einstellungen und unnötiger Energieverbrauch.
  2. Zu hohe Heizleistung der Wärmepumpe: Ist die Heizleistung der Wärmepumpe zu groß, wird sie häufig takten, was die Lebensdauer verkürzt. Hier hilft eine Prüfung der Heizlast über den tatsächlichen Heizenergieverbrauch. Hier kannst du die Heizlast prüfen.
  3. Heizkörper falsch dimensioniert: Zu kleine oder ungeeignete Heizkörper bremsen das ganze System aus. Besonders bei Wärmepumpen, welche mit niedriger Vorlauftemperatur arbeiten, muss die Heizfläche passen.
  4. Keine Ventilvoreinstellung: Erst wenn die Voreinstellungen an den Thermostatventilen gemäß hydraulischem Abgleich gemacht sind, läuft das System perfekt. Die Wassermengen müssen exakt eingestellt werden – Raum für Raum.
  5. Zu hohe Vorlauftemperatur: Eine schlecht eingestellte Anlage läuft mit unnötig hoher Temperatur. Das senkt die Effizienz und erhöht die Stromkosten. Wer die Wärmepumpe hydraulisch einstellen will, muss auch die Heizflächen im Blick haben.
  6. Fachbetrieb fehlt oder falscher Dienstleister: Nicht jeder Installateur nimmt sich die Zeit für eine vollständige Einstellung des Systems. Wenn die Wärmepumpe gefördert werden soll, darf der hydraulische Abgleich nicht selbst gemacht werden. Das geht nur mit fachlicher Unterstützung durch einen Fachbetrieb.

Was kostet ein hydraulischer Abgleich und wo kannst du sparen?

Die Kosten für einen hydraulischen Abgleich hängen stark vom Zustand der Heizungsanlage ab. In einem typischen Einfamilienhaus mit Standardheizkörpern und vorhandenen Thermostatventilen liegen sie meist zwischen 300 und 900 Euro (Stand: Mai 2025). Entscheidend ist, ob bereits eine raumweise Heizlastberechnung einschließlich Heizkörperprüfung vorliegt und ob Ventile oder Heizkörper angepasst werden müssen.

Kommen zusätzliche Arbeiten hinzu, etwa der Austausch eines Heizkörpers oder die Umrüstung auf voreinstellbare Ventile, steigen die Kosten entsprechend. Auch bei einer Flächenheizung kann es aufwendiger und entsprechend teurer werden.

Dafür gibt es aber Unterstützung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert die Heizungsoptimierung mit Zuschüssen. Wer eine Wärmepumpe neu installiert, bekommt die Förderung allerdings nur, wenn die Durchflussmengen fachgerecht eingestellt und dokumentiert sind. Auch bei bestehenden Anlagen ist eine Förderung möglich, sofern der Abgleich fachgerecht durchgeführt und dokumentiert wird.

Richtig durchgeführt, spart der Abgleich über die Jahre deutlich mehr ein, als er kostet. Weniger Stromverbrauch, längere Lebensdauer der Technik und mehr Komfort im Alltag – das sind die Vorteile.

Übrigens: Wer mit der Wärmepumpe auch Warmwasser erzeugt, kann das natürlich. 

Was passiert, wenn du auf den Abgleich verzichtest?

Ein funktionierendes Heizsystem ist kein Luxus, sondern eine technische Notwendigkeit. Fehlt die richtige Einstellung der Wassermengen, hat das direkte Folgen:

  • Ungleichmäßige Wärmeverteilung: Ohne geregelten Durchfluss bekommen manche Heizkörper zu viel, andere zu wenig Wärme. Das führt zu Überversorgung in einzelnen Räumen, während es an anderer Stelle nicht warm genug werden kann.
  • Höherer Stromverbrauch durch häufiges Takten: Wenn eine Wärmepumpe ständig anspringt und wieder abschaltet, steigt der Stromverbrauch. Dieses sogenannte Takten tritt häufig dann auf, wenn das System nicht hydraulisch abgestimmt ist. Ein Pufferspeicher kann zusätzlich helfen, das Takten zu reduzieren. Er nimmt überschüssige Wärme auf und gibt sie gleichmäßig ab. So läuft die Anlage ruhiger und effizienter.
  • Kürzere Lebensdauer der Wärmepumpe: Häufiges Takten erhöht das Verschleißen der Wärmepumpe. Das verkürzt die Lebensdauer der Technik und erhöht somit Wartungskosten.
  • Verlorene Fördermittel: Ohne Nachweis über den hydraulischen Abgleich der Heizung gibt es keine Förderung. Wer hier spart, verschenkt Geld und muss am Ende draufzahlen.
Heizungsbauer führt hydraulischen Abgleich durch
7. Foto: Fachmann justiert Heizungsrohre im Keller

Fazit: Gute Planung spart Geld und sorgt für warme Füße

Ein hydraulischer Abgleich ist mehr als ein Haken auf der Checkliste. Er sorgt dafür, dass deine Wärmepumpe perfekt läuft, die Räume gleichmäßig warm werden und der Stromverbrauch im Rahmen bleibt. Gerade bei niedrigen Vorlauftemperaturen, wie sie für Wärmepumpen typisch sind, entscheidet der Abgleich über Komfort und Wirtschaftlichkeit.

Verlass dich nicht auf grobe Schätzungen. Nur eine saubere Berechnung zeigt, ob Heizkörper, Ventile und Rohrleitungen zusammenpassen. Die Einstellungen einer Wärmepumpe bringen erst dann die gewünschte Wirkung, wenn das System als Ganzes abgestimmt ist.

Ob du neu baust oder eine bestehende Anlage modernisierst: Ohne Abgleich schenkst du Energie her und verspielst Fördermittel. Eine Investition in Planung und Einstellung des Wärmeübergabesystems zahlt sich aus. Wer jetzt sauber arbeitet, hat später weniger Stress, niedrigere Betriebskosten und mehr Wohnkomfort.

Wenn du den nächsten Schritt gehen willst, sprich mit einem Fachbetrieb oder hol dir Rat von einer qualifizierten Energieberatung. Der hydraulische Abgleich muss nach anerkanntem Verfahren durchgeführt und schriftlich dokumentiert werden, sonst gilt er für die BAFA-Förderung als nicht erledigt.

Nicht jeder Installateur bietet den Abgleich automatisch mit an. Prüfe daher das Angebot und frage gegebenenfalls gezielt danach, bevor du das Angebot unterschreibst. Viele lassen vorab auch eine unabhängige Beratung machen, um zu prüfen, ob die bestehende Anlage für eine Wärmepumpe überhaupt geeignet ist.

Eine erste Einschätzung bekommst du direkt mit unserem kostenlosen Wärmepumpen-Check. Mit wenigen Angaben findest du heraus, ob dein Haus grundsätzlich für eine Wärmepumpe infrage kommt.

Bildquellen:

1. Beitragsbild: (Foto: Adobe Stock)
2. Voreinstellbares Heizkörperventil (Foto: Carsten Herbert)
3. Demontiertes Heizungsthermostat – darunter befindet sich das einstellbare Ventil (Foto: Carsten Herbert)
4. Heizlast berechnen und Kosten realistisch einschätzen (Foto: Canva / Lizenzfrei verwendet mit Rechten zur kommerziellen Nutzung)
5. Rippenheizkörper im Altbau (Foto: Carsten Herbert)
6. Sehr alter Heizkörper – Einstellung über Ventil ohne Thermostat (Foto: Carsten Herbert)
7. Fachmann justiert Heizungsrohre im Keller (Foto: Canva / Lizenzfrei verwendet mit Rechten zur kommerziellen Nutzung)

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Carsten Herbert
ENERGIESPARKOMMISSAR
Carsten Herbert ist Bauingenieur und war über 20 Jahre als Energieberater im Einsatz. Mit seinem Ingenieurbüro unterstützte er Bauherren, Kommunen und Unternehmen dabei, Gebäude energetisch sinnvoll zu modernisieren. Seine Schwerpunkte sind die Gebäude-Energieeffizienz, die er verständlich ohne Fachchinesisch vermittelt. Als ENERGIESPARKOMMISSAR erklärt er auf YouTube, in Seminaren und Vorträgen, wie Gebäude aufgebaut sind, wo Wärme verloren geht und wie sich der Energieverbrauch dauerhaft senken lässt. Sein Ziel ist es, Energieeffizienz verständlich zu machen und Menschen dabei zu unterstützen, die richtigen Entscheidungen für ihr Zuhause zu treffen.
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